Siegesserie der 1. Männer reißt gegen den Ludwigsfelder HC
Am Samstag empfing unsere 1. Männermannschaft mit dem Ludwigsfelder HC die derzeitig einzige noch ungeschlagene Mannschaft der Regionalliga Ostsee-Spree. Aufgrund der Tabellensituation vor der Partie kann wohl davon ausgegangen werden, dass die Gäste gewarnt waren, dass sie an der Ostsee nicht irgendein Aufsteiger erwartet. Stattdessen sollten sie auf eine Mannschaft treffen, die definitiv kam, um zu bleiben. Für das Ziel Klassenerhalt werfen unsere Männer Woche für Woche alles in die Waagschale.
Nach intensiver Vorbereitung in der Trainingswoche waren die Bedingungen für eine Sensation dennoch nicht optimal. Am Morgen des Spieltages erreichte Trainer Tim Völzke eine Hiobsbotschaft: Mit Kapitän Arne Reiser und Ole Prüter fielen gleich zwei enorm starke Spieler auf der Kreisposition aus, wodurch Tommy Jung über seine Rolle als Abwehrchef hinauswachsen musste und Carl Hochmuth in den Spieltagskader rückte. Trotzdem hatte die Mannschaft ein klares Ziel vor Augen: Sie wollte sich im eigenen Wohnzimmer maximal gut präsentieren und in einem der herausforderndsten Saisonspiele einer Spitzenmannschaft die Stirn bieten.
Nachdem die Männer in den letzten Begegnungen immer wieder Schwierigkeiten hatten ins Spiel zu finden, kamen sie dieses Mal ungewöhnlich schnell zu ihren ersten Torerfolgen. 3:0 nach 5 Minuten - ein erstes kleines Polster dank heimischen Abwehrbollwerks. Trotzdem fand auch der LHC nach und nach mehr Lösungen für ihr eigenes und gegen unser Spiel. In der 14. Minute trafen sie in Überzahl zum ersten Führungswechsel, woraufhin André Regge in Absprache mit Tim Völzke das erste Mal zum Time-Out rief. In der Folge konnten unsere Männer kurzzeitig die Führung zurückgewinnen, aber die Gäste ließen nicht locker und hielten für einige Minuten ihren knappen Vorsprung. Beim Stand von 11:13 drehten die Warnemünder allerdings noch einmal auf. Tore von Samuel Wolfgramm, Till Mallach, Felix Fick und Alexander Holst addierten sich zu einem 5-Tore-Lauf, wodurch man mit 16:14 in die Pause ging.
Die SVW-Supporter hatten bis dahin einen heißen Schlagabtausch gesehen und dürften voller Hoffnung gewesen sein zu erleben, wie ihre Mannschaft den Favoriten stürzt. Jedoch blieben die SVW-Männer nach Wiederanpfiff für gute 10 Minuten mental in der Kabine. Zuerst stampften die Gäste ihren Rückstand ein, dann gerieten unsere Männer in Unterzahl. Einige übereilte Abschlüsse, ein gut aufgelegter Gäste-Torwart und mangelndes Glück zwischen den eigenen Pfosten ließen die Brandenburger davonziehen. Als das Trainerteam in der 40. Minute zur zweiten Auszeit der Partie rief, stand es bereits 17:21 und die Torflaute auf heimischer Seite setzte sich fort, bis die Gäste mit 21:30 vorn lagen. Am kämpferischen Einsatz lag es allerdings nicht. Die Männer bäumten sich immer wieder auf, konnten sich aber vom anwachsenden Rückstand nicht erholen. Nach einer doppelten Zeitstrafe für Tommy Jung entlud sich nochmal all der angestaute Frust unserer Männer, der in Tore umgewandelt wurde: Sie beendeten das Spiel mit einem erneuten 5-Tore-Lauf und verlieren letztlich mit 26:30.
Mit ein bisschen Abstand dürften nicht nur die Fans, sondern auch die Mannschaft selbst mit dem Endergebnis nicht unzufrieden sein. Jedoch bleibt ein bitterer Beigeschmack, denn die Männer haben über weite Strecken an der Sensation geschnuppert und ihr Schicksal in der eigenen Hand gehabt. So bleibt das Fazit: Es wäre wohl mehr drin gewesen.
Nach einer spielfreien Woche geht es am 30.11. um 19:30 Uhr in Werder (Havel) weiter. Auch hier soll es dem Favoriten so lange wie möglich schwer gemacht werden. Eventuell gelingt dann diesmal sogar eine Überraschung.
Erfolgreich für den SVW waren: Hochmuth (1), Holst (5), Mallach (7/3), Jung (2), Völzke (4), Fick (1), Wolfgramm (1), Schmeling (5).