MJC entscheidet zweites Stadtderby für sich

Für die MJC stand am vergangenen Wochenende ein Punktspiel der besonderen Art auf dem Plan, denn die zweite Mannschaft des HC Empor Rostock war zu Gast im Hypodrom. In der Hinrunde mussten sich unsere Jungs in Marienehe noch geschlagen geben und das auf jeden Fall mit Recht. Damals blieben sie komplett unter ihren Möglichkeiten und verschenkten die zwei Punkte wortwörtlich, denn in keinem anderen Spiel der Saison gelang es den Jungs vom HC Empor erneut Punkte zu holen. Dieses Mal galt es also eine Rechnung zu begleichen, daher dürften Druck und Aufregung in den Köpfen der Jungs enorm gewesen sein. Auch die Eltern der jungen Handballer wissen um die Brisanz solcher Duelle und sorgten für eine für ein C-Jugend-Spiel außergewöhnlich volle Halle.
Nach Anpfiff gingen die Warnemünder zunächst mit 2:0 in Führung und schienen die Partie selbstbewusst und ehrgeizig in die Hand nehmen zu wollen. Zum Leidwesen des Trainers breitete sich dann jedoch zunehmend Aufregung und Unsicherheit aus. Vor allem der gegnerische Max Flämig setzte sich immer wieder ohne viel Vorbereitung in 1:1 Duellen durch und sorgte damit dafür, dass die Gäste für ihre Treffer wenig arbeiten mussten. Ganz anders lief es auf der anderen Spielfeldhälfte: Obwohl man auf Warnemünder Seite um die offene Deckung und die äußerst ballorientierte Defensive der Empor-Jungs wusste, ließ man sich Angriff für Angriff das Spielgerät stibitzen. Dank hervorragender athletischer Fähigkeiten wussten sie diese Ballgewinne zumeist auch in Gegenstoßtore umzuwandeln.
Während der Trainer unserer Jungs immer mehr über ein Time-Out nachdachte, fingen sich seine Spieler allerdings. Die ersten Wechsel fruchteten schnell und sorgten dafür, dass sich die Abwehr, die leider krankheitsbedingt auf ihren Chef Fiete verzichten musste, zunehmend stabilisierte und in die aktuelle Form fand. Somit konnten die Jungs auch mehr Sicherheit mit in den Angriff nehmen und fanden auch dort mehr und mehr Lösungen, sodass sie sich zur Halbzeit leicht absetzen konnten.
Als es beim Stand von 15:12 mit dem zweiten Durchgang weiterging, schwächten sich unsere Jungs durch eine durchaus vermeidbare Zeitstrafe unnötig. Die Notwendigkeit in der Unterzahl nochmal ein paar Prozent mehr zu geben, schien den Jungs dann aber gut zu tun. Die Gegner wussten ihre Überzahl nicht gut zu nutzen und so kamen die Warnemünder in dieser Phase noch einmal mit einem blauen Auge davon. In der Gleichzahl brachten sie dann endlich das Spiel auf die Platte, dass sie seit der Vorweihnachtszeit so stark gemacht hatte: Hinten stand man gemeinsam und kompakt, vorne agierte man entschlossen und mit Auge für den besser positionierten Mitspieler. Als die letzten 10 Minuten anbrachen konnten sie daher auf ein einigermaßen sicheres Polster von 6 Toren Vorsprung blicken. Obwohl die Jungs mittlerweile genügend Handballerfahrung haben sollten, waren diese 6 Tore fast zu wenig. Während Empor nämlich nochmal Blut leckte und alles in die Waagschale warf, ließ man sich seitens der Warnemünder von der Harakiri-Stimmung anstecken und drückte trotz Führung und ablaufender Zeit voll aufs Gaspedal. Normalerweise eine Freude für alle Trainer, allerdings nicht in einer solchen Phase und lediglich, wenn gleichzeitig die Torquote stimmt. Stattdessen gingen in den letzten Minuten noch einmal zahlreiche Bälle verloren und die Gegenstoßtore folgten aufs Neue. Am Ende gewinnen die Jungs trotzdem durchaus verdient mit 25:23 und schicken ihre eigenen, sowie die Eltern der Gäste, mit einem spannenden und intensiven Handballspiel in Erinnerung nach Hause.
Erfolgreich für den SVW waren: Tim Ruge (5), Benjamin Kluge (2), Emilio Schunke (10/3), Ben Ruge (3), Benjamin Neumann (3), Luka Ludwig (1) und Klaas Broß (1).