Laager Sportverein 03 – SV Warnemünde III 20:19 (13:8)

Sonntag, 19. Januar


Zu dieser außer- bzw. besser gesagt ungewöhnlichen Spielzeit mussten die 3. Frauenmannschaft des SV Warnemünde auswärts beim Lager SV 03 antreten. Zeitgleich mit der Deutschen Handball-Nationalmannschaft, die im WM-Vorrundenwettkampf gegen Tschechien spielte, ertönte der Anpfiff.

Die Halle war gut gefüllt mit logischer Weise überwiegend einheimischen Fans, die ihren Verein überaus lautstark supporteten. Zunächst beeindruckte das unsere Mädels gar nicht. Wir starteten aus unserer Sicht eigentlich recht gut und führten in der 3. Minute mit 2:0. Die Laager Abwehr arbeitete gleich von Beginn an sehr körperbetont, trat frühzeitig und zudem schnell auf unsere Ballführenden heraus, so dass uns einige Male der Spielfluss und auch der Ball verloren ging. Klar herausgespielte Torchancen scheiterten zu häufig an unseren ungenauen laschen Würfen, Zuspielen und an der großen Keeperin. Wie ärgerlich! In der 15. Minute trafen die Gegnerinnen zum 5:5 Ausgleich. Hingegen wurde unser eigenes Spiel immer nervöser und hektischer. Anweisungen von der Trainerin an die Spielerinnen wurden kaum wahrgenommen, - die Halle war einfach zu laut. Die Defensive unserer Mädels agierte noch zu harmlos, nicht so die der Laager. Sie führte dann in der 20. Minute mit drei Toren (6:9). Zeit für eine Notbremse - eine Auszeit musste her. Aber irgendwie hatten wir den Faden verloren. Vier 7-Meter konnten in der ersten Hälfte nicht untergebracht werden. Zur Halbzeit mit einem Spielstand von 8:13 für Laage gingen die Damen des SVW III leicht verärgert in die Kabine.

Jetzt einfach besinnen auf das, was wir können. Runterfahren und die Wut über liegen gebliebene Chancen und den Ärger mal einfach nicht zulassen (…und Schiedsrichterleistungen werden ja grundsätzlich nicht kommentiert! ^.^). „In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz“, sagte Konfuzius. Also: …ohne Wut und Hektik weiterspielen. Trotzdem müssen wir den Gegner stören und mal was anderes probieren. Angriff und Deckung wurden umgestellt. Ein 5-1 in der Defensive und ein 4-2 in der Offensive. Gleich nach dem Wechsel, Anwurf Laage, dann ein Tor zum 6-Tore Rückstand. Die Marschrichtung ab sofort: Unter keinen Umständen aufgeben!

Die Halle zu laut, der Ball zu rund, die Torhüterin zu groß? Hatte sich etwa der Handballgott gegen uns verschworen? Keine Ahnung. Wenn es bei dem einen mal nicht so läuft, dann läuft es bei den Anderen besser. Nachdem Clara gleich nach der Halbzeit, zwei Tore vom Kreis im Tor unterbringen konnte, übernahm sie auch gleich die Verantwortung für die nächsten 7-Meter-Würfe, die sie treffsicher verwandelte (4/4). Das waren drei Tore in Folge 11:14. Ein kleiner Hoffnungsfunke… - aber wir kamen im weiteren Spielverlauf einfach nicht richtig ran. Wir ließen jetzt über außen zu viel zu und auch Jacky griff ab und an unglücklich daneben. Die Bank feuerte ihre Spielerinnen an, machten Mut. Nun kämpften unsere Mädels auch bissiger und leidenschaftlicher um jeden Ball. Der Gegner wurde früher angenommen, kam nicht ungestört zum Wurf und in der Offensive lief es ein µ (Müh) besser. In der 58. Minute hatten wir uns immerhin auf 17:19 herangekämpft. Als dann in der 59. Minute Clara ihren vierten 7-Meter sicher verwandelte, war die Hoffnung wieder da. Dann nahmen die Gäste eine Auszeit und waren somit noch in Ballbesitz. Tor für Laage 18:20 Minute 59:53. Noch SIEBEN (!) Sekunden! Schneller Angriff ausgeführt, schneller Zug zum Tor – Foul! Mit Schlusspfiff bekamen wir noch einen 9-Meter zugesprochen. Antje trat an den 9-Meterkreis, während sich unsere Spielerinnen bereits zur Bank bewegten. Aber was war das? Die im Spiel überragend haltende Torhüterin hatte wohl auch mit dem Schlusspfiff bereits ihre Körperspannung abgegeben. Ihr flutschte der Ball, der eigentlich eine „Bogenlampe“ war, durch die Finger und fiel hinter ihr herunter und auch hinter die Linie. Endstand 19:20. Eine Klasse Aufholjagd, eine zielsichere Clara und noch zwei Minuten länger, dann hätten wir das Spiel noch gedreht… 😉 Wenn das Wörtchen „hätte“ nicht wäre.
Und habt ihr was gemerkt? Was war passiert? Erinnert ihr euch? „Wer 1:0…“ (hoffentlich nur bei diesem Spiel ein Omen).

Aufstellung: Fischer, Zunft, C. Heinzius (6/4), M. Sühr (1), A. Theise (4/1), L. Köhler, J. Krauß, E. Nitschke (2), K. Awe (6/1), S. Auris, A.-Ch. Lexow