Neuer Trainer am Ruder des Warnemünder Flagg-Schiff

Nachgefragt bei Handball-Trainer Thomas Wienke (SV Warnemünde)

SVW Trainer Thomas WienkeWARNEMÜNDE. Nach einer Saison ist vor der nächsten. Überall finden dabei Veränderungen statt. So auch bei den MV-Liga-Handballern des SV Warnemünde. Nach dem Abgang von Trainer Matthias Schmidt, übernahm jetzt mit Thomas Wienke der langjährige und erfolgreiche Coach aus dem SVW-Nachwuchs die Führung der Ostseestädter. Grund genug für NNN-Mitarbeiter Klaus-Peter Kudruhs schon mal beim 41-Jährigen Coach nachzufragen.

Wie ist es beim SVW aus Ihrer Sicht zu dieser Entscheidung gekommen?
Nachdem „Schmidti“ dem Verein seine Entscheidung mitgeteilt hatte, ist man an mich herangetreten und hat gefragt, ob ich mir diese Trainerarbeit vorstellen könnte. Ich habe mich natürlich darüber gefreut, mir aber Bedenkzeit erbeten und wollte dies natürlich zuerst mit meiner Familie besprechen. Als ich hier die volle Unterstützung zugesagt bekam, stand für mich der Entschluss relativ schnell fest.

Wurde das Mannschaftsaktiv der ersten Warnemünder Männer einbezogen?
Soweit ich weiß, wurde auch mit dem Mannschaftsrat gesprochen. Inwieweit diese Gespräche in die Entscheidung des Vorstands mit eingeflossen sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Viele Spieler kenne ich ja schon aus der Jugend. Ihre Reaktionen sind bisher nur positiv. Ich denke, das macht es dann auch schon etwas einfacher. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es auch Zweifler gibt, aber die gilt es mit guter Arbeit eines Besseren zu belehren und zu überzeugen.

Wann begann für Sie als neuer „Steuermann“ die Arbeit mit dem Warnemünder Flagg-Schiff?
Die Arbeit hat mit den Spieler-Gesprächen in den bereits intensiv begonnen. Geplant ist der Start vom ersten Teil der Vorbereitung noch im Juni. Hier werden wir bis zu den Ferien an der Grundlage Ausdauer und Kraft arbeiten. Im zweiten Teil geht es dann ab Ende Juli oder Anfang August mit dem Feinschliff weiter.

Was macht Klaus-Dieter Wiegratz, wird es auch einen neuen Co-Trainer geben? Wer unterstützt sonst noch die gesamte Arbeit?
Als neuer Co-Trainer wird ab sofort Florian Polkehn fungieren, der sich als Spieler zurücknehmen will und auf die Trainertätigkeit konzentrieren möchte. Wir hatten gute Gespräche und ich denke, dass unsere Ansichten absolut kompatibel sind. Auch Klaus Wiegratz bleibt weiterhin auf der Bank mit an Bord. Wir hatten ein gutes Gespräch und ich freue mich auf diese Zusammenarbeit. Wir können von seiner Erfahrung im Trainer-Team nur profitieren, denn ich sehe uns Trainer genauso als Team an wie die Mannschaft.

Was wollen Sie anders machen, wird die Mannschaft ähnlich aufgestellt sein wie zuletzt als Drittplatzierte in der MV-Liga?
Wir wollen wieder variabler in der Abwehr werden und natürlich auch ganz klar auf das Tempospiel setzen. Dazu möchten wir die Zusammenarbeit mit den Männern der zweiten Mannschaft intensivieren, um auch neue Anschlusskader zu entwickeln, um auf eventuelle Ausfälle reagieren zu können. Die Mannschaft bleibt im Großen und Ganzen aber zusammen. Es gibt aus der aktuellen Mannschaft noch zwei, drei Fragezeichen. Mit Alexander Holst kommt ein ehemaliger Spieler wieder zurück "nach Hause" und weitere Kandidaten sind noch im Gespräch. Mal schauen was hier noch passiert. Ein breiter Kader wird in dieser neuen MV-Liga wichtig sein, weil es mit Neubrandenburg und Bad Doberan aus der Oberliga zwei Absteiger gibt, die sicherlich zu den Meister-Favoriten zu zählen sind. Hinzu kommen wieder Güstrow, Wismar und wir. Ribnitz hat aufgerüstet, so dass die Liga noch ausgeglichener und qualitativ besser zu sein scheint als in den Vorjahren.

Was ist in der Saisonvorbereitung jetzt schon geplant?
Vom 2. bis 4. August ist schon ein Trainingslager in heimischen Gefilden geplant. Hier kommt es auch zu einem Testspiel gegen die vom ehemaligen Warnemünder Jung Jan Redman trainierte Mannschaft der HSG Rodgau Nieder-Roden, zuletzt Tabellenvierter in der dritten Liga Ost. Dies soll ein Event beim SV Warnemünde werden. Desweiteren planen wir die Teilnahme an einem weiteren Turnier neben unserem Warnemünde-Cup selbst.

Es gibt beim SVW doch eine größere Lücke zwischen Nachwuchs und Männerbereich? Wie will man diese schließen?
Das ist natürlich eine große Baustelle, die so leicht nicht abzuarbeiten ist. Es gibt momentan lediglich eine B-Jugend und danach kommt nicht viel nach, auch aufgrund der geburtenschwachen Jahrgänge. Vielleicht ist hier in Kooperation mit dem HC Empor mehr möglich. Wir haben ja viele jüngere Spieler im Kader und mit denen man die Zeit gut überbrücken kann. Speziell in der „Zweiten“ gibt es ja auch einen regen Zulauf an Studenten. Daher ist es umso wichtiger die Verbindung zwischen den beiden Männer-Mannschaften wieder enger zu gestalten.

Wer trainiert nun das Reserveteam der Ostseestädter?
Bei der „Zweiten“ ist der Verein auf der Suche nach einem Nachfolger von mir noch nicht fündig geworden, arbeitet aber mit Hochdruck an einer Lösung.
Danke für das ausführliche Gespräch.

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Als Trainer beginnt Thomas Wienke mit viel Erfahrung aus der Arbeit im Nachwuchs und mit der SVW-Reserve jetzt an das Ruder des Flaggschiffes des Warnemünder Handballs.
Foto: Andreas Bach